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Building the perfect EWS Race Bike

Aufbau eines perfekten EWS Racebikes

Was ist bei einem Racebike eigentlich anders, als bei einem “normalen” Aufbau? Wir haben unseren Teamfahrer Christian beim Aufbau seines Madonna V2.2 mit der Kamera begleitet und ihn nach seinen Tipps gefragt. Lehn dich zurück, mach dir ein Glas alkoholfreie Milch auf und genieße wie vor deinen Augen eine echte Racing-Rakete entsteht.

Natürlich muss man das Rad nicht neu erfinden, nur weil man damit ein paar Rennen fahren will. Trotzdem gibt es ein paar Faktoren, die im Rennbetrieb etwas anders gewichtet werden als im normalen Bike-Alltag - insbesondere dann, wenn man die Saison als Privateer ohne Team-Mechaniker und großzügige Material-Sponsorings bestreiten muss.

Allen voran ist da das Thema Haltbarkeit: Niemandem ist geholfen, wenn Komponenten oder gar der Rahmen im harten Renneinsatz nach kurzer Zeit den Geist aufgeben, weil das Gewicht bei der Entwicklung an erster Stelle stand. Die Mehrbelastung, die ein Bike im Renneinsatz erfährt, wird gerne unterschätzt: Meist wird es nicht nur tendenziell öfter und im Schnitt auf härteren Strecken gefahren sondern auch bei jedem Wetter. Wo Limits ausgetestet werden, bleiben Stürze nicht aus und selbst ohne Stürze sorgt die Stoppuhr im Nacken gerne mal dafür, dass sämtliche Vorsätze in Sachen “materialschonende Fahrweise” über Bord geworfen werden. Deswegen setzen erfahrene Racer immer eher auf Haltbarkeit als auf übertriebenen Leichtbau.

Als motivierter Racer ist die Versuchung groß, bei allen Komponenten nur aufs Beste vom Besten zu setzen. Dennoch - und damit wären wir beim zweiten Tipp - ist es wichtig, dass Preis-Leistungs-Verhältnis nicht aus den Augen zu verlieren. Auch wenn ein XTR-Schaltwerk sicher ein gewisses Bling-Bling mit sich bringt, ist der Ärger nur umso größer, wenn es bei einem Hängenbleiber zerstört wird. Und noch niemand hat je eine ruppige Stage gewonnen, während er sich Sorgen um den Carbon-Laufradsatz machen musste, in den er erst vor paar Wochen 3 Monatsgehälter investiert hat. Es gilt, beim Budget die ganze Saison zu bedenken und nicht alles direkt beim Bike-Aufbau zu verbraten. Sind die 150 Euro Aufpreis, die z.B. ein Carbonlenker vielleicht kostet, am Ende nicht besser investiert, wenn sie für eine entspanntere Unterkunft auf den Rennen ausgegeben werden, dank man erholter an den Start rollen kann? Sind 20 Gramm Gewichtsersparnis im Zweifelsfall wirklich wichtiger als ein ausreichender Vorrat an Energie-Riegeln und anderem “Race-Fuel”?

Gute Performance und starker Support auf den Rennen - das RAAW // LEVELNINE GRAVITY TEAM setzt beim Fahrwerk auf Fox

Keine Kompromisse sollte man dagegen in den Bereichen eingehen, die die Performance des Bikes maßgeblich beeinflussen: Fahrwerk und Reifen. Das gilt nicht nur für die Qualität des Material selbst, sondern auch für den Aufwand, den man in Setup und Pflege steckt. Ein zu den Streckenverhältnissen passender Satz Reifen mit dem richtigen Luftdruck kann wahre Wunder bewirken. Genauso kann ein sorgfältig abgestimmtes Fahrwerk nochmal richtig Zeit rausholen. Einige Marken sind hier sogar auf Rennen vor Ort - solch ein Race Support kann ein riesen Vorteil sein, wenn es um Ersatzteile, Reparaturen oder einen Service vor Ort geht.

Apropos Service: Wer - wie vermutlich die allermeisten - keinen eigenen Mechaniker im Gepäck hat sondern am Rennwochenende selbst hinter dem Montageständer steht, sollte unbedingt darauf achten, Komponenten zu wählen die einfach zu Reinigen und zu Warten sind und auch im Falle eines Defektes schnell ausgetauscht werden können. Innenverlegte Züge mögen zwar manchmal schicker aussehen, doch wenn nach einem Sturz im Training schnell die Reserve-Bremse montiert werden muss, sind außenverlegte Leitungen klar überlegen.

Perfekt abgelängte Leitungen

Der Zusammenbau selbst sollte natürlich mit mindestens genauso viel Liebe und Zuneigung stattfinden, wie sonst auch - jedes Bike ist schließlich ein kleines Kunstwerk und hat es auch verdient, als solches behandelt zu werden! Christian demontiert bei neuen Rahmen den Hinterbau immer komplett, um jedes Lager zusätzlich mit wasserfestem Fett zu fetten. Außerdem lässt er beide Seiten des Innenlagers im Rahmen einmal mit dem Akkuschrauber “hochdrehen”. Auf diese Weise verteilt sich schon vor der ersten Benutzung das Fett in den Lagern und das Innenlager dreht leichter und hält länger. Viel Augenmerk wird auch auf die korrekte Leitungslänge gelegt. Das sorgt nicht nur für ein aufgeräumtes Cockpit und genug Platz für die Startnummer sondern verringert auch die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Sturz die Leitung beschädigt wird.

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