Direkt zum Inhalt

Land

Sprache

RAAW Ambassadors: Niki Radtke

RAAW Ambassadors: Niki Radtke

Jährlich weit über 1.000.000 Tiefenmeter und mehr als 8.000 km auf den Trails von Finale Ligure - mit rund 260 Bike-Tagen pro Jahr stellt unser RAAW Ambassador Niki so manche Belastungstests im Labor in den Schatten und zeigt, dass man auch als Unternehmer richtig viel Zeit auf dem Bike verbringen kann - zumindest, wenn das eigene Business ein Shuttle-Anbieter ist. Wir stellen euch den “Dauertester” unter unseren Ambassadors hier vor und werfen natürlich auch einen Blick auf sein Dienstfahrzeug, das Madonna V2.2.

Jonas Salamon
Name: Niki Radtke
Jahrgang: 1984
Wohnort: Finale Ligure, Italien
Beruf: Mountainbike-Guide
Bikes: RAAW Madonna V2.2
Instagram: @nikiradtke | @niki.rad.service

Egal ob man Niki auf dem Trail sieht oder am Steuer eines der beiden Shuttle-Fahrzeugen von “Niki Rad Service”, man kann sich kaum vorstellen, dass der 38-jährige je etwas anderes gemacht hat. Doch vor wenigen Jahren sah sein Leben noch völlig anders aus: Jahrelang hat Niki seinen Lebensunterhalt als “International Sales Manager” mit Kaltakquise von Kunden auf Kongressen und Klinkenputzen verdient. Ein klassischer Außendienst-Job bei dem Niki mehr als die Hälfte des Jahres unterwegs war. Biken, seine Flucht vor dem langweiligen Alltag, ging da nur am Wochenende oder während der zu seltenen Bike-Urlaube, die er unter anderem auch in Finale Ligure verbrachte.

Irgendwann kam Niki dann die Erkenntnis: “ Wenn ich jetzt nicht radikal etwas ändere, wird der Rest meines Lebens mit großer Sicherheit genauso aussehen. Will ich das wirklich? ” Wollte er nicht. Dann ging alles ganz schnell: Job gekündigt, nach Finale gezogen und dort angefangen als Guide für verschiedene Shuttle-Unternehmen zu arbeiten. “ Vom erfolgreichen, aber unzufriedenen Vertriebler zum glücklichen Tagelöhner - so schnell kanns gehen! ”, kommentiert er mit einem Augenzwinkern.

Am Anfang war natürlich alles geil: den ganzen Tag Biken, jeden Abend Party und Feierabend-Bier ”, erzählt Niki. “ Irgendwann hat sich dann aber meine Vernunft gemeldet (oder zumindest der deutsche BWLer in mir): Das Biken war super, aber ich wollte nicht mehr jeden Tag von der Hand in den Mund leben, sondern mir hier vor Ort etwas Festes aufbauen. ”.

Gesagt, getan: Im April 2019 ging es dann los mit “Niki Rad Service” und seitdem ist so gut wie jeder Tag voll ausgebucht. Nun, zumindest die Tage, an denen Shuttlebetrieb möglich war, denn 2020 stellte Corona die noch junge Firma direkt vor eine große Herausforderung: “ Natürlich musste ich direkt mein Shuttle-Business dicht machen. Dass 9 fremde, schwitzende Menschen aus verschiedenen Haushalten in einem geschlossenen Van angesichts einer weltweiten Pandemie nicht ideal sind, ist ja eher offensichtlich. Ich bin in der Zeit wieder zurück nach Deutschland und hab mich dort mit verschiedenen Jobs über Wasser gehalten. ”, erinnert sich Niki an diese schwere Zeit voller Zweifel, ob es überhaupt je wieder weitergehen kann. Zum Glück durften er und die anderen Shuttle-Anbieter in Finale im Mai 2021 den Betrieb wieder aufnehmen und seitdem ist “Niki Rad Service” mit seinem freundschaftlichen und maximal serviceorientierten Ansatz wieder voll auf Erfolgskurs. Seit Februar dieses Jahr ist neben dem Van auch ein Toyota Hilux Pickup-Truck im Einsatz, der auch ohne Guide gebucht werden kann.

260 Tage pro Jahr auf dem Bike - das irre Pensum eines MTB Guides

Auch wenn er inzwischen zwei Fahrzeuge im Einsatz hat, ist Niki nach wie vor die meiste Zeit als Guide mit seinen Kunden unterwegs - und das häufig 6 Tage die Woche. “ Mein Rekord für die längste Zeit ohne Pausentag waren 39 Tage am Stück - das war dann aber auch echt grenzwertig. ”, beichtet er. Die Saison in Finale Ligure ist 10 Monate lang. Grob überschlagen kommt Niki damit auf rund 260 Shuttletage pro Jahr. An einem durchschnittlichen Shuttletag bewältigt er - je nach Gruppe und Trailauswahl - zwischen 3.000 und 6.000 Tiefenmeter. Sein Madonna V2.2 sammelt so jedes Jahr über eine Million Tiefenmeter und gut 8.000 Kilometer auf den anspruchsvollen und oft ruppigen Trails von Finale.

Greifbarer wird dieses Pensum, wenn man einen Blick auf den Komponenten-Verschleiß wirft: Pro Monat verbraucht Niki 4 Paar Bremsbeläge und 3-4 Reifen. Selbst ein Schaltwerk hält normalerweise nur 1-2 Monate. “ Nicht weil ich stürze oder ein Stein dagegen knallt, sondern einfach weil die Dauerbelastung das Material vernichtet. Vor allem die Kupplung macht das auf Dauer einfach nicht mit.

Umso mehr freut uns, dass unser Madonna die extremen Belastungen bisher problemlos überstanden hat: “ Das Einzige, was da nach einer Saison noch das gleiche ist, ist der Rahmen. Nichtmal die Lager musste ich bisher wechseln. Es klappert nichts und alles sitzt bombenfest! ” berichtet Niki. An einem liebevollen Pflegeprogramm kann es nicht liegen, laut eigener Angabe putzt er so wenig wie nur irgend möglich. Einzige Ausnahme: Antrieb und Fahrwerk werden nach jedem Arbeitstag akribisch gereinigt und mit Öl gepflegt.

Betrachtet man die an Nikis Madonna V2.2 verbauten Komponenten wird klar, dass bei der Zusammenstellung maximale Haltbarkeit an erster Stelle stand. Leichtgewichtsfetischisten können diese Spec-Liste also getrost überscrollen, wer aber selbst ähnlich viel unterwegs ist wie Niki kann sich vielleicht einige Inspirationen abholen:

Rahmen Madonna V2.2, raw, Size L
Federgabel Öhlins RXF38 170mm
Dämpfer Öhlins TTX22M Coil
Laufräder Santa Cruz
Reifen Maxxis Assegai DD
Steuersatz Acros ZS44/ ZS56
Vorbau Acros MTB Stem 40mm
Lenker Acros Handlebar 25mm Rise
Griffe ODI
Bremsen TRP DH & Trail with Sinter Switzerland Brake Pads
Bremsscheiben TRP 223mm
Schaltwerk SRAM GX AXS 12sp.
Schalthebel SRAM GX AXS
Kurbeln Shimano XTR
Kassette Sram GX Eagle
Kette Sram GX Eagle
Pedale Shimano Saint
Sattelstütze Vecnum
Sattel Ergon Prototype

3 Fragen an Niki

Was ist dein Geheimtipp für Finale Ligure?
Der wohl schönste und urigste Wasserfall Italiens. Fragt mich einfach persönlich, wie man zu diesem gelangt - soll ja schließlich ein Geheimtipp bleiben!

Was unterscheidet Niki Rad Service von anderen Shuttle-Anbietern?
Meine Guides und meine Wenigkeit verstehen uns nicht nur einfach als Guides, sondern sind ein Teil der Gruppe. Man entscheidet in den Fahrzeugen zusammen, was gefahren wird. Unterschiedliche Level? Kein Problem: Der Guide fährt einen einfachen Trail mit den Beginnern, in der Zeit fahren die Pros eben 2 oder 3. Dank präziser Absprachen untereinander und vor allem mit den entspanntesten Buslenkern kommt es zu keinen bösen Überraschungen à la „wir sind lost“.
Dein Bremshebel ist abgebrochen? Nein, dein Tag ist nicht vorbei: der Guide verzichtet aufs Mittagessen und organisiert in der Zeit Ersatz - wenn der Ton stimmt. Der Kunde ist König, aber kein Befehlshaber.
Schnelle und halbwegs gesunde (auf jeden Fall sattmachende) Pausen! maximal 1h. Keine 2-3h wie bei anderen Unternehmen - ihr seid ja schließlich zum Biken hier, oder?
Wir fahren nicht von 9-5. Wir fahren, bis alle happy sind! Natürlich ist das kein Freifahrtschein :)

Was hat dich am meisten überrascht, als du den Schritt zum eigenen Shuttleservice gegangen bist?
Die größte Überraschung? Ganz einfach: nach jahrelanger Festanstellung plötzlich der eigene Chef sein. Auf einmal bist du derjenige, der entscheidet, ob nach Corona ein zweites Auto gekauft wird oder nicht. Plötzlich bist du derjenige, der mit Kritik anständig umgehen muss. Aber die größte Überraschung ist die Erkenntnis, dass du mit Fahrradfahren und Draußensein zusammen mit netten Menschen deinen Lebensunterhalt verdienen kannst!

Auf seinem persönlichen Instagram-Kanal lässt euch Niki an seinen Abenteuern und Trips teilhaben, wer sich für geführte Shuttle-Touren in Finale Ligure interessiert, sollte unbedingt @nikis.rad.service abonnieren oder auf der Website vorbeischauen . Unsere anderen Ambassadors sowie Informationen zum Bewerbungsprozess findet ihr auf dieser Seite.

Älterer Post
Neuerer Post