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Jibb "The Tourer" - RAAW of the Month im Oktober

Schon auf den ersten Blick sieht man dem Jibb von Bastian an, dass das Bike einem begeisterten Schrauber gehört. Dabei war er sich beim Kauf erstmal gar nicht sicher, ob das Jibb das richtige Bike für ihn ist - schließlich sind seine Bike-Buddies primär auf deutlich leichteren Carbon-Bikes unterwegs und auch längere Touren keine Seltenheit. In der aktuellen Ausgabe der RAAW of the Month-Serie stellen wir euch den Build vor und klären natürlich auch, ob das Jibb am Ende auch im Bikepacking-Einsatz überzeugt hat.

Im Werdegang von Bastian wird sich wohl so mancher wiedererkennen: Nach einem kurzen MTB Intermezzo mit einigen Bikepark-Besuchen in der Jugend verschoben sich die Interessen und das Hobby Biken war erstmal Geschichte - zumindest für rund 10 Jahre. Auf der Suche nach einem Ausgleich zum oft anstrengenden Job in der eigenen Bäckerei ist er vor rund drei Jahren wieder eingestiegen und seither begeistert dabei. Zunächst machte er auf einem Hardtail die Wälder rund um seine Heimat Erding unsicher, doch schnell kam der Wunsch nach einem Fully aus, den er sich in Form eines leichten 120mm Trailbikes erfüllte. “Mit dem Bike habe ich viel rumexperimentiert. Ich wollte schnell mehr Federweg und habe mit verschiedensten Reifen- und Suspensionsettings herumprobiert.”, erzählt Bastian. “Irgendwann hat es mir aber das Tretlager aus dem Rahmen gehauen und da der Hersteller mir keinen neuen Rahmen geben wollte, musste etwas Neues her. Mehr oder weniger zufällig bin ich dann auf der Suche nach einem stabilen Alurahmen auf das Jibb gestoßen. Es war direkt lieferbar und ich hab schnell zugeschlagen.” Also Liebe auf den ersten Blick? Nicht ganz: “Nachdem ich bestellt hatte, kamen die ersten Zweifel: Ist das Jibb wirklich das richtige Bike für mich oder doch zu viel Fahrrad? Am Ende dachte ich mir aber, jetzt probieren wir es einfach aus!”.

Geordert hat Bastian das Jibb in Größe L und matt schwarz mit FOX DPX2 Luft-Dämpfer. “Ich wollte am Anfang nicht übertreiben und habe erstmal den “kleinen”-Dämpfer gewählt - schließlich komme ich von einem 120mm-Fahrwerk. Seit rund drei Monaten fahre ich aber den FOX DHX2 Coil und kann sagen, es ist nochmal ein großer Unterschied: mehr Ruhe im Hinterbau und nochmal viel sensibler.” erklärt er seine Dämpferwahl. “Für die Farbe Schwarz hab ich mich entschieden, weil das in meinen Augen besser zu den Reifen mit der braunen Classic-Skin Seitenwand passt, die ich unbedingt fahren wollte.” Als echter FOX Fan war auch die Frage nach der richtigen Federgabel schnell beantwortet: In Bastians Jibb arbeitet eine Fox 36 an der Front, bei der er das Casting selbst gewechselt hat um die Gabel an das farbliche Gesamtkonzept anzupassen.

Die restlichen Komponenten konnte er größtenteils von seinem Vorgänger-Bike übernehmen: Die Laufräder bestehen aus Newmen Evolution SL A 30 Felgen mit KillHill / ClimbHill Naben von Tune. Darauf montiert sind Schwalbe Magic Mary / Hans Dampf Super Gravity mit den zuvor erwähnten braunen Seitenwänden. Beim Antrieb setzt Bastian auf einen Mix aus SRAM XX1 und SRAM X01 Komponenten - hier plant er aber schon, künftig auf eine elektronische Schaltung zu wechseln, um das Kabelwirrwar zu reduzieren und einen aufgeräumteren Look zu erzielen.

Ein optisches Schmankerl sind sicherlich auch die verbauten Formula Cura 2 Bremsen in orange, die mit großen TrickStuff Dächle Bremsscheiben mit 223 / 203mm Durchmesser aufgerüstet wurden.

Die komplette Ausstattung im Detail

Rahmen Jibb, matte black, Größe L
Federgabel Fox 36 150mm mit dem Trail-Hunter Tuning von Anyrace
Dämpfer Fox DHX2 mit GoldenRide Tuning von Anyrace
Laufräder Newmen Evolution SL A30 mit Tune KillHill/ClimbHill Naben
Reifen Schwalbe Magic Mary / Hans Dampf Super Gravity
Steuersatz Acros ZS44/ Zs56
Vorbau Syntace Flatforce
Lenker SQ-Lab 311
Griffe Ergon GA3
Bremsen Formula Cura 2
Bremsscheiben Trickstuff Dächele 223/203
Schaltwerk SRAM XO1
Schalthebel SRAM X01
Kurbeln SRAM XX1
Kassette SRAM XX1
Kette SRAM XX1
Pedale Shimano Saint
Sattelstütze Fox Factory Transfer 175mm

Wie man an der Part-Liste vielleicht sieht, schraube ich wahnsinnig gerne am Fahrrad. Dabei kann ich einfach richtig abschalten und die Zeit genießen. Der bis ins Detail durchdachte Jibb-Rahmen macht einem das Abschalten ganz besonders leicht.” erklärt Bastian. “Abgesehen vom Umbau auf eine elektronische Schaltung will ich demnächst noch auf Carbonlaufräder wechseln. Ihr wisst ja, es gibt immer was zu Optimieren!

Apropos Optimieren: Sowohl Dämpfer als auch Gabel haben ein Tuning von Anyrace spendiert bekommen. “Das Fahrwerks-Tuning hat das Bike für mich nochmal auf ein ganz anderes Level gehoben, selbst die ruppigsten Trails fühlen sich jetzt an wie eine flauschige Wolke.” zeigt sich Bastian begeistert.

Und wie steht es um die Uphill-Performance, um die er sich zunächst Sorgen gemacht hat? Hier war die bisher größte Bewährungsprobe eine 4-tägige Rucksacktour in der Nähe des Gardasees mit insgesamt knapp 200 km und über 8000 hm: Nicht nur war der Rest der Gruppe komplett auf deutlich leichteren Carbon-Tourenfullies unterwegs, es war auch Bastians erste Rucksacktour überhaupt. “Genau solche Touren waren der Grund für meine anfänglichen Sorgen, dass das Jibb vielleicht “zu viel Bike” für mich sei. Doch weit gefehlt: Nicht nur hatte ich mehr Spaß und Speed bei den Abfahrten, ich bin auch bergauf viele Abschnitte gefahren, die andere hochgeschoben haben”, berichtet er begeistert. “Der Hinterbau ist selbst mit offenen Dämpfer antriebsneutral und die Geometrie sorgt dafür, dass das Vorderrad auch in den steilsten Anstiegen förmlich am Boden klebt!”.

Ein bisschen “Bikepacking” ist bei Bastian übrigens bei jeder Ausfahrt: Im Rahmendreieck montiert finden sich Schaltauge, Multitool, Ersatz-Schaltzug, Tubeless-Milch, Reifenheber, eine CO2-Kartusche und - Corona lässt grüßen - eine Maske. Am Flaschenhalter ist eine Pumpe montiert. Zudem ist in einer kompakten Satteltasche stets eine Rettungsdecke mit dabei. “Wiegt nichts, aber wenn etwas passiert, dann kann ich damit mir oder anderen helfen!”. Mit diesem “Alles-dabei”-Setup reicht Bastian selbst bei Tagestouren meistens ein kleiner Hipbag.

Wir bei RAAW sind davon überzeugt, dass es wenig Sinn macht, Bikes rein anhand von einzelnen - oft überstrapazierten - Kennzahlen wie zum Beispiel dem Gewicht einzuordnen, sondern vertreten die Meinung, dass ein Bike immer in seiner Gesamtheit betrachtet werden sollte. Ein leichter Carbonrahmen macht noch kein gutes Tourenbike und etwas ein paar Gramm mehr heißen nicht automatisch, dass ein Bike bergauf nicht performt. Das kann sich bei der Kaufentscheidung natürlich unintuitiv anfühlen. Umso mehr freut es uns von Kunden zu hören, dass sich der Mut, es einfach mal zu probieren auszahlt - so wie auch bei diesem RAAW of the Month von Bastian.


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