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EDR-ing as a Privateer - Hanna Steinthaler

EDR-ing als Privateer - Hanna Steinthaler

Sommer-Training in Morzine

Warum nicht den Sommer in Morzine verbringen? Das dachte ich mir auch und bin ab in die französischen Alpen, um mich auf die letzten großen Enduro-World-Cup-Rennen im August vorzubereiten.

Aber Moment mal, so einfach war es dann doch nicht. Ich musste natürlich auch irgendwie meinen Lebensunterhalt verdienen. Zum Glück kann ich 20 Stunden pro Woche remote arbeiten und habe genug Flexibilität, um das Ganze mit meiner Rennvorbereitung unter einen Hut zu bringen.

Mein Bike und mein Körper haben die vier Wochen in Morzine allerdings nicht ohne Blessuren überstanden. Ein paar Lagerwechsel, Reparaturen und ungeplante Ruhetage – dank eines schönen Kopfsturzes – standen auf dem Programm.

Aber hey, ein 3. Platz bei der Swiss Enduro Series in Airolo und ein 1. Platz bei einem French Cup haben mir das Selbstvertrauen gegeben, das ich für den Saisonendspurt brauchte.

Streckenchaos in Loudenvielle

Ende August ging es dann zum verrücktesten Enduro-Rennen, das ich je gefahren bin – dem Loudenvielle Enduro World Cup.

Die Bedingungen am Renntag waren wie auf einer Motocross-Strecke nach dem Hauptlauf: absolut unfahrbar. Aber was soll’s, es war für alle gleich, also haben die Veranstalter das Rennen einfach durchgezogen. Schaut euch unbedingt das Chaos aus den französischen Pyrenäen an!

Stage 1 war im strömenden Regen und tatsächlich eine der einfacheren Etappen. Ab Stage 2 ging es dann richtig los – viele Abschnitte konnte man nur noch zu Fuß bewältigen. Die Bikes waren so mit Schlamm verklebt, dass sie kaum noch rollten, und die Spurrillen waren so tief, dass man stecken blieb. Absolutes Chaos, aber irgendwie auch ein bisschen lustig.

Am Ende wurde es ein durchschnittlicher 15. Platz. Klar, nicht gerade das, was ich mir erhofft hatte, aber nach diesem verrückten Rennen war ich einfach nur froh, heil durchgekommen zu sein.

Shitty-Kamera-Fotosession mit der Burg von Loudenvielle im Hintergrund

Stage 1 im Regen war noch halbwegs fahrbar. Der letzte Abschnitt, wie hier zu sehen, bestand aus einfachen Anliegern. Aber der obere Teil, quer durch weite Wiesen und steile, verwurzelte Wälder, war echt heftig.

Ich habe in der letzten Stage eine Streckenmarkierung gestreift, weil ich dachte, die Linie sei schneller, als sie war. Bin dabei etwas zu weit innen gelandet.

Weltmeisterschaften in den atemberaubenden Dolomiten, Canazei!

Das war wirklich der perfekte Abschluss der Saison. Die allerersten Enduro-Weltmeisterschaften, und ich durfte mein Land vertreten – das ist schon was Besonderes!

Die Woche begann mit ein wenig Erholung von der 16-stündigen Autofahrt aus den Pyrenäen. Danach ging es gleich mit dem Trackwalk und den üblichen Vorbereitungen los - dachten wir zumindest.

Die Eröffnungszeremonie am Freitag hat dann die ganze Spannung hochgefahren, und alle waren total gehyped für das Training am Samstag und das Rennen am Sonntag.

Aber am Dienstag bekamen wir schon die Nachricht, dass sowohl das Training als auch das Rennen wegen des Wetters um einen Tag verschoben werden mussten. Richtig, es hat geschneit!

Trotz der eisigen Temperaturen und dem ganzen Schnee haben die Italiener einen Mega-Job gemacht und alle fünf Stages durchgezogen. Einige Abschnitte wurden gekürzt, um die oberen Teile der Strecke zu vermeiden, aber der Rest war noch gut fahrbar.

Es war natürlich rutschig, nass, anstrengend und technisch anspruchsvoll. Aber hey, es sind die Weltmeisterschaften, da muss man liefern!

Nach einem holprigen Start in der ersten Stage konnte ich mich im Laufe des Rennens wieder fangen und den Tag auf Platz 12 abschließen – sogar mit einem Top-10-Platz in der letzten Stage!

Ich bin mega happy mit meiner Leistung. Die Saison so stark zu beenden, gibt mir richtig Rückenwind für die Planung des nächsten Jahres. Ich habe jetzt den richtigen Drive, um mein Setup aufs nächste Level zu bringen.

Auch wenn die Saison vorbei ist, kann ich es kaum erwarten, wieder bei den ersten World Cups nächstes Jahr am Start zu sein. Es gibt einfach nichts Besseres, als seine Leidenschaft zu leben!

Übrigens, ein Film von Heart & Hustle über meinen Weg zum Biken und speziell zum Enduro-Rennsport ist jetzt draußen. Außerdem gibt’s die ganze Saison voller World Cup-Rennen auf meinem YouTube-Kanal.

Danke fürs Lesen, und bis bald, meine Freunde!

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