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Homestory - Stevie Schneider

Homestory - Stevie Schneider

Who the fuck is Stevie Schneider

Wer schon einmal ein Video von Stevie Schneider gesehen hat, weiß: Der Typ ist anders. Wild, ehrlich, kreativ – und mit einem ganz eigenen Humor. Doch hinter dem Chaos steckt mehr als nur Show. Hier erzählt Stevie, wie aus einem unruhigen Salzburger Lycra-Fahrer ein Vollblut-Freerider, Kreativer und Familienmensch wurde.

With so much more to this fascinating Austrian than first meets the eye, who the fuck is Stevie Schneider?

Geboren und aufgewachsen im behüteten Salzburg. Ein ungezügelter Störenfried mit einem unstillbaren Drang nach Aufmerksamkeit. Ich war viel auf dem Bike unterwegs – allerdings meist bergauf, mit hochgefahrenem Sattel und Lycra. Ich wusste nicht, dass Mountainbiken auch richtig Spaß machen kann. Mein Horizont war schlicht zu eng.

2006 änderte sich alles: Beim Adidas Slopestyle in Saalbach sah ich zum ersten Mal, was mit einem Bike wirklich möglich ist. Fasziniert warf ich die Lycra-Shorts weg, kürzte die Sattelstütze meines Cross-Country-Bikes und begann, irgendwelche Erdhügel „Sprünge“ zu nennen.

Mein Leben nahm Fahrt auf, als ich zum ersten Mal in den lokalen Bikeshop ging. Die Besitzer waren genauso aufmüpfig wie ich – vielleicht sogar noch mehr – und nahmen mich unter ihre Fittiche. Sie erkannten etwas in mir: diese Scheiß-drauf-Mentalität, die mich bis heute begleitet.

Parallel startete meine eher semierfolgreiche Rennkarriere – inspiriert von den Bad Boys der Szene: Steve Peat, Nathan Rennie, Chris Kovarik. Das Geld war knapp, Sponsoring die einzige Chance, überhaupt dabei zu bleiben.

Nach ein paar Jahren Europacup und dem Militärdienst wurde es ernst. Ich fing an, Hausautomatisierungen zu planen und zu programmieren – und ja, das war genau so spannend, wie es klingt: überhaupt nicht. Ich hasste den Job. Und ich hasste das Gefühl, meine Zeit für etwas zu verschwenden, das mich nicht erfüllt.

Dann kam die Schulterverletzung in Maribor – sieben bis acht Monate Pause. Eine erzwungene Auszeit, die zur ersten echten Lebenskrise wurde. Ich kündigte, ging Radfahren – und traf zufällig einen befreundeten Fischer. Ich erzählte ihm, dass ich keinen Job will, der mich vom Biken abhält. Er fragte trocken: „Wie viel Geld brauchst du und wie viel willst du arbeiten?“

Zwei Tage, 1.000 Euro im Monat – Deal.

In der Fischerei lernte ich übrigens meine Frau kennen – dank einer Lachssemmel. Heute haben wir ein Kind zusammen.

Nach einem Jahr als Fischer bekam ich 14.000 Euro Invaliditätsbonus. Statt nach Whistler zu fliegen, investierte ich das Geld in ein berufsbegleitendes Studium. Nebenbei machte ich weiter absurde Instagram-Stories – nicht, um viral zu gehen, sondern um Freunde zu unterhalten. Von bierbringenden Staubsaugern bis zu drogendealenden Reihern – plötzlich explodierte mein Profil.

2018 kam der Wendepunkt: Gemeinsam mit meinem Freund und späteren Business-Partner Frank Marbet produzierten wir den Film Tripin. Plötzlich meldeten sich Sponsoren. Mit funktionierendem Instagram, abgeschlossenem Wirtschaftsingenieur-Studium (meine Diplomarbeit schrieb ich über das Marketing unserer Crew „Foolarmy“) und einer klaren Vision startete ich in die Selbstständigkeit.

Ich dachte: Solange ich 1 000 Euro im Monat zusammenkratzen kann, reicht’s – Hauptsache, ich arbeite für mich.

Irgendwann entstand die Idee zu Flow Drops – meinem eigenen CBD-Label. 2020, nach einer zähen Sponsorenverhandlung, schlug ich vor, statt Geld einfach eine Produktion zu machen. Gesagt, getan – und es wurde die erfolgreichste organische Kampagne, die das Unternehmen je hatte.

Foolhouse Media war geboren.

Heute sind wir fünf Leute. Ich schreibe Konzepte und führe Regie, Marvin schreibt Scripts und filmt, Frank organisiert alles. Seit zwei Jahren bin ich zudem Creative Director bei Bikeflip – und mittlerweile auch investiert.

Aber zurück zum Biken.

Über meinen damaligen Reifensponsor kam ich zur Freeride Fiesta in Mexiko – mein erster Kontakt mit richtig großen Sprüngen. Schon 2014, als die ersten Fest-Series-Videos online gingen, wollte ich wissen, wie sich das anfühlt. Mexiko war mein Startschuss.

Ich lernte Rider aus aller Welt kennen, von denen viele heute enge Freunde sind. Beim Huckfest in Norwegen traf ich schließlich Nico Vink. Er analysierte mein Riding und lud mich zu seiner Fest Series in Royal Hills ein. Seitdem ist das mein Fokus. Mein Training ist darauf ausgelegt, Big Airs sicher zu landen – und sicher zu crashen, wenn’s schiefgeht.

Trotzdem: Meine große Liebe bleibt Downhill – und Loam. Immer Loam.

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