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Madonna della Guardia

Madonna della Guardia

„Oh Mann, das war der Hammer! Die High-Line auf der linken Seite ist ganz schön heftig mit ihren rutschigen Felsen im Off-Camber-Style. Ich hab einfach meinen Lenker festgehalten und durchgezogen! Junge, besser geht´s kaum – die Strecke ist einfach zu gut!“

Es ist ein Sonntag Morgen in Italien und wir haben uns auf dem Weg hinauf nach Finalborgo soeben mit Espresso und Croissants versorgt. Unsere Aufregung steigt abrupt, als ein bekannter Landrover Defender aufkreuzt und Teo seinen Auftritt hat. Shuttlefahrten mit Teo in Finale Ligure sind einfach das Beste – und der Garant für einen wirklich guten Tag auf dem Bike!

„Teo, wo fahren wir hin?“ Auf unsere erwartungsvolle Frage folgen zunächst einige Sekunden Stille, sein typisches Mienenspiel und schließlich die Antwort: „Wir fahren hin, wohin ihr wollt!“ Sein vom markanten italienischen Akzent beseeltes Englisch und die Friedlichkeit des Moments sind wahrscheinlich der Grund dafür, warum wir zum Biken immer wieder hierher zurückkehren. „Lass uns die Abfahrt vom DIN machen, den `Roller-Coaster´-Trail runter, einverstanden?“ - „Si, na klar – wir fahren, wohin ihr wollt.“

In der Abfahrt des Roller-Coaster-Trails wachen wir allmählich auf. Schließlich rollen wir zum Auto zurück, wo Teo bereits kleine Plastiktassen für uns vorbereitet hat, um uns mit frischem, selbstgebrühtem Espresso zu verwöhnen. Wenn ein Tag so glücklich startet – wie gut kann er da eigentlich noch werden?

„Madonna?“ – „Ja, Madonna“. Vom unteren Ende des Roller Coaster ist es nur eine kurze Fahrt hinauf zum Startpunkt des `Madonna della Guardia´. Und da stehen wir nun, am Ende der Schotterstraße, nehmen unsere Bikes vom Radständer und rollen andächtig hinunter zur berühmten, kleinen Kirche Madonna della Guardia. Wir halten ein paar Augenblicke inne, um die fantastische Aussicht, die sich hier bietet, auf uns wirken zu lassen.

Wir entschließen uns, von der Kirche in die Abfahrt zu starten und rollen in den `Kill Bill 1´-Trail. Enge Kehren und der harte, schnelle und staubige Untergrund machen es kaum möglich, vorausschauend zu fahren. Obwohl wir diesen Trail jetzt schon so oft unter die Stollen genommen haben, ist er immer noch für eine Überraschung gut. Ein paar harte Antritte sind hier und da erforderlich. Vielleicht, weil wir noch zu sehr auf der Bremse hängen oder einfach aufgrund unserer überschwänglichen Begeisterung.

Der Trail endet schließlich auf einem breiten Schotterweg, auf halbem Weg vom Berg hinunter. Wir halten uns rechts und rollen die ersten Meter in Richtung des zweiten Abschnitts des Madonna della Guardia-Trails. „Kennst du dieses felsige Steilstück, in dem du erst links, rechts, links und dann geradeaus fräst, um dann auf diese lange, fiese Felspassage zu kommen? Versuch da mal, death-grip zu fahren!“ - „Haha, soll ich als Erster fahren oder dir hinterher?“ Plötzlich sprinten wir völlig unnötig in Richtung Trailstart und versuchen, als Erster auf der Strecke zu sein, um nicht vom Vordermann komplett mit Staub eingedeckt zu werden.

Die ersten paar Meter des Madonna sind zwar nicht sehr steil, treiben meinen Puls aber trotzdem auf knapp 200. Schließlich dauert es nicht lange, bevor das Gelände brutal wird. Der erste steile Felsabsatz ist bereits unglaublich staubig und seine Schlaglöcher extrem tief – ein richtiges Gemetzel. Sich am oberen Kurvenrand halten, kleine Felsspalten oder Schlaglöcher überspringen – schon sind wir mittendrin, erleben pures Mountainbiking. So geht´s in einer Tour weiter und wenn du die Strecke in unter zwei Minuten packst, konkurrierst du auf Strava mit EWS-Racer Greg Callaghan und Worldcup-Downhiller Wyn Masters.

Vielleicht ist es die letzte Passage, die Madonna della Guardia so unvergleichlich macht. Es kommt deshalb äußerst selten vor, dass diese Sektion wenig befahren ist. In aller Regel gibt es immer einige Fahrer, die hier nach der Ideallinie suchen. Die High-Line auf der linken Seite ist wahrscheinlich die schnellste, allerdings verlaufen die Felsen hier etwas off-camber und das leicht feuchte Wetter macht den Reifengrip ziemlich unberechenbar … 

„Oh Mann, das war der Hammer! Die High-Line auf der linken Seite ist ganz schön heftig mit ihren rutschigen Felsen im Off-Camber-Style. Ich hab einfach meinen Lenker festgehalten und durchgezogen! Junge, besser geht´s kaum – die Strecke ist einfach zu gut!“

Und so rollen wir zurück zu Teo. Der lehnt, während er geduldig auf uns wartet, entspannt an seinem Defender und genießt die letzten ruhigen Sekunden, bevor wir zurück sind und gleich noch mal hoch zum Abfahrtsstart wollen.

Der Madonna della Guardia – ein Trail, der alles bietet und dich in seinen schnellen, ruppigen Passagen vor handfeste Herausforderungen stellt. Kurz gesagt: Ein Trail, der genau abbildet, was wir am liebsten fahren – und wofür wir das RAAW Madonna entwickelt haben!  

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