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Jibb "The Workhorse" - RAAW of the Month November

Das Jibb von Curtis aus Stuttgart macht keinen Hehl daraus, dass es ein echtes Arbeitstier ist: Die Kombination aus dem “raw”-Finish des Rahmens und den (fast) durchgängig schwarzen Anbauteilen schreit förmlich “Do-it-All-Bike”. Warum Curtis vom Madonna aufs Jibb gewechselt ist und was ein schrumpeliger Außerirdischer mit dem Ganzen zu tun hat, erfahrt ihr in dieser Ausgabe der RAAW of the Month Serie.

Curtis, der eigentlich Daniel heißt (“ Die Story dahinter erzähle ich gerne mal bei einem Bier. ”) ist 1976 geboren und in München aufgewachsen. Mittlerweile lebt er in Stuttgart, verbringt aber fast genauso viel Zeit in Innsbruck.

Postkarte aus Innsbruck

Postkarte aus Innsbruck

Wie fast jeder, der Anfang der 80er E.T. gesehen hat, war auch ich vom BMX-Fahren fasziniert, und darin liegt dann wohl auch die Begeisterung begründet, Fahrräder nicht nur als reine Transportmittel zu nutzen. Auch wenn ich nie richtig gut war, habe ich zumindest die ersten Bunny-Hops als Kind auf dem BMX gelernt. ” erzählt er, wie er zum Mountainbiken gekommen ist. “ Später gab es eine Zeit, da waren andere Interessen und Sportarten vorrangig, aber die Erinnerung an den Spaß auf dem Fahrrad ist wohl nie ganz verloren gegangen. Anfang der 2000er habe ich mir deshalb wieder ein Mountainbike zusammengebaut und insbesondere nach dem Umzug nach Stuttgart und aufgrund der dort wachsenden Bike-Szene blieb die Faszination bestehen.

Der Aufbau kann beginnen…

Bevor er sich Anfang 2021, ein bisschen als “Quarantäneprojekt” sein Jibb aufbaute, war Curtis schon einige Zeit auf dem Madonna V1 unterwegs. “ Obwohl mich das Madonna V1 wirklich begeistert hat - und zwar sowohl bergab als auch bergauf - war es mir etwas zu viel für die Sachen, die ich am meisten und am liebsten fahre: Stuttgarter Hometrails und alpine, technische Sachen in der Umgebung meiner dritten Heimat Innsbruck und den Alpen allgemein. ” beschreibt er die Gründe für seinen Modellwechsel. “ Auch liegt bei mir der Fokus nicht unbedingt auf Geschwindigkeit, sondern eher auf Verspieltheit und Agilität in technischen Sektionen und beim “Stolperbiken”. Die Stärken des Madonnas liegen meiner Meinung nach vor allem darin, den Trail im Race-Modus auf der direktestmöglichen Linie runterzukacheln. ” Als dann das Jibb vorgestellt wurde, war die Entscheidung schnell klar: “ Das Jibb kombiniert für mich alles, was mir am Madonna so gefallen hat (Kinematik, bewusste Entscheidung für Aluminium als Rahmenmaterial, Fokus auf Robustheit, cleanes Design) mit einer Rahmenplattform, die besser zu meinem Fahrstil und Einsatzbereich passt.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen

Curtis ist 180 cm groß und hat den Rahmen in Größe L aufgebaut: “ Da ich wirklich richtig kurze Beine habe (Schrittlänge nur 79 cm), käme mir vom Sitzrohr Größe M sehr gelegen, um einen möglichst großen Verstellbereich bei der Sattelstütze zu haben. Nach einer Probefahrt in Finale Ligure hat mir der Rahmen in Größe L aber deutlich mehr zugesagt. Das ist die gleiche Größe, die ich auch beim Madonna gefahren bin.

Mein Jibb sollte einfach ein zuverlässiges Arbeitspferd ohne große Spielereien werden. Deswegen habe ich beim Aufbau weniger aufs Gewicht als auf Halt- und Wartbarkeit gesetzt und quasi alle passenden Teile von meiner Madonna übernommen. Für mich schreit das Finish des Rahmens in raw mit schwarzer Hardware und Decals nach einem Aufbau mit schwarzen Teilen. Dennoch wollte ich einen kleinen Farbakzent setzen, deshalb ist der Schaltzug neon-gelb geworden. Ich wollte keine Experimente machen; aus diesem Grund sind alle Teile wie Felgen, Naben, Antrieb, Vorbau, etc. bewährte Komponenten und nicht besonders extravagant. Der Philosophie des Rahmens, “Aluminium statt Carbon”, folgend, gibt es aktuell außer bei ein paar Spacern kein weiteres Carbon am Rad. ” berichtet Curtis.

Beim Fahrwerk setzt er komplett auf RockShox: Die Gabel ist eine Lyrik Ultimate RC2 mit 160 mm Federweg, am Heck werkelt der Super Deluxe Ultimate Dämpfer. “ Ich bin sehr zufrieden mit der Performance und im Vergleich zu den Fox-Federelementen, die ich zuvor im Madonna gefahren bin, gefällt mir die Wartungsfreundlichkeit einfach.

Die Laufräder bestehen aus einer klassischen Kombination aus DT Swiss EX511-Felgen mit DT Swiss Competition Speichen auf Hope Pro 4-Naben. Die auf den Fotos abgebildeten e*thirteen Reifen wurden inzwischen gegen eine Maxxis Aggressor / Assegai-Kombi getauscht: “ Die e*thirteen-Reifen haben vom Verschleiß nicht überzeugt, daher habe ich auf Maxxis gewechselt, wobei die Verfügbarkeit auch nicht alle geplanten Möglichkeiten zuließ. Obwohl nicht mein Wunschkandidat, ist der Aggressor am Hinterrad aber wirklich eine positive Überraschung.

Der Antrieb stammt aus dem Hause SRAM, hier kommt die GX Eagle Gruppe zum Einsatz. Für die steilen Anstiege schwört Curtis auf ein ovales Kettenblatt von Absolute Black (32T), eine 77designz Oval Guide-Kettenführung mit Taco verhindert auch im gröbsten Terrain ein Abspringen der Kette.

Shimano Saint Bremsen mit 203mm Scheiben

77 Designs Vorbau mit Joystick Builder-Lenker, Topcap “Stuttgarter Bärte”

Die komplette Ausstattung im Detail

Rahmen Jibb, raw, Größe L
Federgabel RockShox Lyrik Ultimate RC2 160 mm
Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate
Laufräder DTSwiss EX511 Felgen, DTSwiss Competition Speichen, Hope Pro4 Naben
Reifen Maxxis Assegai 2.4 maxxGrip EXO+ vorne, Maxxis Aggressor 2.5 DD hinten
Steuersatz Acros
Vorbau 77designz
Lenker Joystick Builder
Griffe Easton Lock-On
Bremsen Shimano Saint
Bremsscheiben Shimano RT-76 203 mm / 203 mm
Schaltwerk SRAM GX Eagle
Schalthebel SRAM GX Eagle
Kurbeln SRAM GX Eagle
Kassette RAM GX Eagle 10-52T
Kette SRAM XX1 Eagle
Kettenführung 77designz Oval Guide
Taco 77designz
Pedale HT Components PA03A
Sattelstütze OneUp V2 180 mm
Sattel Fabric Scoop
Storage Wolf Tooth B-RAD
Flaschenhalter Fidlock
Gewicht 16,7 kg all-inclusive (Flaschenhalter; Storage mit Minitool, Ersatzschlauch, Kartusche und Kartuschenaufsatz; MudGuard)

Und wie fährt sich das Jibb im Vergleich zum Madonna, Curtis? “ Das Madonna wollte gefühlt durch Hindernisse hindurch gefahren werden, mit dem Jibb zieht man eher Bunny-Hops drüber. Der etwas kürzere Radstand und das deutlich höher stehende Innenlager (weniger Federweg, weniger Sag) kommen mir beim Umsetzen in Spitzkehren und in technischen (Bergauf-)Passagen sehr entgegen. Auch wenn auf dem Papier nur 135 mm Federweg am Heck stehen, ist der Hinterbau super potent. Und damit für meine Fahrkünste mehr als ausreichend, um das Rad auch für gelegentliche Ausflüge in Bikeparks oder für Shuttle-Tage etwa in Finale Ligure zu nutzen. Lange Rede, kurzer Sinn, das Jibb ist für mich einfach näher dran am “Ein-Bike-Für-Alles” als das Madonna.

Für uns ist das Jibb von Curtis der Prototyp eines Do-It-All-Bikes. Wir können gar nicht genau sagen, ob es an den verschiedenen Decals, der minimalistischen Raw/Schwarz-Optik oder einfach den mitgesandten Fotos liegt, aber diesem RAAW des Monats sieht man einfach an, dass es mit allem klar kommt, was man ihm vorsetzt.

Dezente Individualisierungen wie der ikonische Stuttgarter Fernsehturm oder die eigens gelaserte Ahead-Cap machen das Jibb von Curtis zum Einzelstück.

3 Fragen an Curtis

Wie viele Km und Höhenmeter hast du ca. mit deinem Jibb schon abgespult?
Die letzten Monate kam das Fahrradfahren ein wenig zu kurz. Ich tracke Runden, die Shuttle- oder Lift-unterstützt sind, nicht mit. Der Rest beläuft sich auf etwa 1300 km und 30000 hm mit dem Jibb. Aber das spiegelt sicher nicht annähernd die “Gesamtleistung” wider.

Gibt es besondere Erlebnisse oder Herausforderungen, die du mit deinem Bike gemeistert hast? Gibt es was, worauf du besonders stolz bist?
Ich bin aktuell fast 47 Jahre alt und ein generelles Highlight ist, dass ich das Gefühl habe, immer noch besser auf dem Fahrrad zu werden. Zum Beispiel, was das Springen angeht, wo ich wirklich noch sehr viele Reserven habe…

Wie sieht deine typische Hausrunde aus?
Eine typische Hausrunde in Stuttgart führt mich je nach verfügbarer Zeit über drei bis sieben Trails mit 20 - 30 km und 400 - 800 Höhenmetern. Eine Feierabendrunde in Innsbruck besteht meist nur aus einem Trail, daher weniger Kilometern und etwa 300 - 600 Höhenmetern. Egal wo, ganz wichtig: stressfrei bergauf.


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